Roditi begann seine Musikausbildung, als er gerade sechs Jahre alt war. Sein Vater kaufte ihm seine erste Trompete, die er noch am gleichen Tag zerstörte, da er nicht umgehend darauf so spielen konnte, wie er wollte. Kurz darauf kaufte ihm der Vater ein neues Instrument. Auch fuhr er mit ihm durch Rio, um amerikanische Big Bands (wie die von Cab Calloway) zu erleben. Durch seinen Onkel, der seine riesige Jazz-Platten-Sammlung von Chicago nach Rio verlegte, als er dort seine Tante heiratete, konnte er sehr genau den Jazz studieren. 1966 war er beim Internationalen Jazzwettbewerb in Wien einer der Trompeten-Finalisten. 1970 zog er in die USA, wo er bis 1971 am Berklee College of Music studierte. Dann spielte er mit der Gruppe von Alan Dawson. 1976 wechselte er nach New York City, wo er von Charlie Rouse und von Herbie Mann engagiert wurde. In den 1980er Jahren spielte er mit Paquito D’Rivera, der wie er selbst an einer Synthese von Jazz und Latin interessiert war.
In Europa trat er regelmäßig in der Band von Klaus Ignatzek auf; er spielte aber auch mit Gary Bartz, mit Buddy Montgomery, mit Maucha Adnet, mit Lula Galvão und mit Michele Hendricks oder Chris Connor. Daneben überzeugte er in den Big Bands von Dizzy Gillespie und von Jimmy Heath. Zudem spielte er in der Unterbiberger Hofmusik und dem Orchester von Harald Rüschenbaum. 2009/2010 war er in Deutschland mit Tom Reinbrecht und seiner Band Sacred Sounds zu erleben, mit der die Platte Ten of a Kind entstand. Weiterhin musizierte er mit dem Trio da Paz und der Dizzy Gillespie All-Star Big Band unter der Leitung von John Lee.
1995 wurde sein Solo auf Symphonic Bossa Nova mit Ettore Stratta und dem Royal Philharmonic Orchestra für einen Grammy (beste Solodarbietung) nominiert. Sein Album Brazilliance x 4 brachte ihm 2009 eine weitere Grammy-Nominierung, diesmal in der Kategorie „Bestes Latin-Jazz-Album“, ein. 2018 erkrankte er an Prostata-Krebs, der nach einer Chemotherapie wiederkam.
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